Als Kind konnte ich meinen Namen nicht ausstehen. Es gab diverse Petras, Claudias und Kathrins in meiner Jahrgangsstufe, man hieß Beate, Christiane oder Nicole. Susannes waren dünner gesät. Tatsächlich blieb ich bis zur Oberstufe die einzige mit diesem Namen in meiner Umgebung.
Ich fühlte mich sowieso schon als Außenseiterin. Durch einen Wachstumsschub in der Grundschule überragte ich die Mehrheit meiner Klassenkameraden & -innen um Haupteslänge und wurde daher stets für älter gehalten, als ich war. Manch einer mutmaßte gar als Schlussfolgerung, ich sei „hängengeblieben“ – dabei gehörte ich zu den Jüngsten der Klasse.
Es ist bei alldem nicht hilfreich, den Namen Susanne zu tragen, wenn man zum Lispeln neigt. Und dann kam auch noch Otto.
Ich war also mit diesem Schicksal äußerst unzufrieden und hätte mir einen zweiten Vornamen gewünscht. Um die Wahl zu haben.
Das änderte sich, als ich zum ersten Mal „Suzanne“ von Leonard Cohen im Radio hörte. Ein Lied mit meinem Namen! Ich war fasziniert und schlagartig versöhnt und meine Zuneigung zu dem Song und zum Schöpfer desselben wuchs in dem Maße, wie ich nach und nach lernte, den Text zu verstehen.
So long, Mr. Cohen, und vielen Dank. Insbesondere für „Suzanne“.