Museumsranking und #Ausgegraben

Mein aktuelles Museumsranking sieht ungefähr so aus:

  1. Welt: Museum of Anthropology, Vancouver/Kanada,
  2. Deutschland: Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven (zum Förderverein bitte hier entlang),
  3. Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Museum of Anthropology: The Raven and the first men von Bill Reid
Museum of Anthropology: The Raven and the First Men von Bill Reid

Das MKG tausche ich jederzeit gegen drei bis vier Hamburger Kunsthallen – ich mag’s bei der Kunst halt gerne angewandt. Und überhaupt, die Musikinstrumentensammlung! Es ist das einzige Museum in Hamburg und Umgebung, das ich mindestens einmal im Jahr besuche. Im Moment lohnt sich das besonders wegen der Ausstellungen „Jugendstil. Die große Utopie“, „No name design“ und vor allem: „Christoph Niemann. Unterm Strich“. Letztere befindet sich im 2. Obergeschoss und für den unwahrscheinlichen Fall, dass man die Wegweiser nicht finden sollte, kann man sich akustisch am unkontrollierten Kichern der anwesenden Besucher orientieren. Ich gestehe, ich habe den ganzen Raum zusammen gelacht und empfehle Besitzern von mobilen Apfelgeräten die App „Streichelzoo“ sowie diesen und allen anderen das Buch „Abstract City“, in deutscher Sprache beim Knesebeck Verlag erschienen. Köstlich.

Was man aber auch sehr gut machen kann: ins Helms-Museum nach Harburg fahren. Da war ich gestern im Rahmen der Veranstaltung #Ausgegraben – Social Media Abend zur Sonderausstellung „Ausgegraben. Harburg archäologisch.“ Zum ersten Mal und angemessen beeindruckt, sowohl von Gebäude, Ausstellungspräsentation als auch von den anwesenden Mitarbeitern. Nun werde ich beizeiten das restliche Museumsangebot nachholen müssen – klassischer Fall von angefixt!

Ins Klo geschmissen: Kloakenfunde
Ins Klo geschmissen: Kloakenfunde
Irgendwas mit Schiff: Kalfaternägel und -Klammern
Irgendwas mit Schiff: Kalfaternägel und -klammern
Neues Lieblingswort: Pfeifenbäcker
Neues Lieblingswort: Pfeifenbäcker

Film ab: „The Hateful Eight“ im Abaton

„The Hateful Eight“ von Quentin Tarantino zu spoilern ist durchaus knifflig, weil man sich die Fülle der überraschenden Wendungen in Gänze schlicht gar nicht merken kann. Wobei, ein paar der das Vergnügen der ersten Ansicht schmälernden Details könnte man schon verraten. Aber ich bin ja kein Unmensch.

Daher nur soviel: Der Film ist lang, Samuel L. Jackson spielt mit, die Musik ist von Ennio Morricone, draußen schneit’s und drinnen fließt sehr, sehr viel Theaterblut.

In Concert: „Stan & Olli“ mit Stephan Graf von Bothmer in der Laeiszhalle

Durch die Internationalen Bonner Stummfilmtage entdeckte ich vor Jahren meine Liebe zum Stummfilmkonzert. Um auf die Idee zu kommen, dieser Leidenschaft auch in Hamburg weiter zu frönen, musste ich erst einmal nach Berlin fahren. Klingt komisch, war aber so und ist wieder eine andere Geschichte. Kurzum: Die Filmkonzerte des NDR Sinfonieorchesters und der Hamburger Symphoniker sind seither fester Bestandteil meines Konzertkalenders.

Bei Stephan Graf von Bothmer ist ein Stummfilmkonzert nicht nur das, sondern besteht aus einem (Ostfriesen-)Witz, Werbung („Kupferberg Gold“, von 1912), Trailern (Eigenwerbung, aber hey!), einem Musikstück ohne Film und dann kommt der Film, bzw. in diesem Falle: die Filme (4x „Stan & Olli“). Man lernt so nebenher einiges über die Stummfilmzeit, wie damals Filme vorgeführt wurden und kommt darüber hinaus ganz unverhofft in den Genuss, dem Pianisten dabei zuzuschauen, wie er Rachmaninow mit mit Bondage-Tape – welches übrigens aus Vinyl besteht, hättet ihr’s gewusst? – verbundenen Augen zu spielen versucht. Hat die Laeiszhalle wohl auch noch nicht gesehen.

Unterm Strich: großes Kino! Den „Nosferatu“ im April überleg ich mir glatt noch. Obwohl da meine Lieblingsversion eigentlich schon lange feststeht.

Eins noch: Stephan Graf von Bothmer macht übrigens auch Fußballkonzerte. Das ist „Public Viewing“ ohne Ton, statt dessen filmmusikalische Klavierimprovisation. Das möchte er gerne auch in Hamburg machen und sucht dafür einen Raum. Wer was weiß: Er freut sich! Und ich mich auch, das will ich nämlich sehen/hören.

Motivationstief

Eigentlich will ich ja schon seit Tagen nachtragen, dass ich am Sonntag bei der Abaton-Kinopremiere von „Das Endspiel“ mit hidden shakespeare war und mir das fast so gut gefallen hat wie der Vorgänger „Heiligabend mit Hase“. Und dass ein Team des Hamburg Journals anwesend war, ich aber wieder keine Chance bekam, das Wetter anzusagen („Morgens: Regen, 4 Grad!“).

Außerdem, dass ich am Montagabend im CinemaxX Hamburg-Dammtor meinen allerersten 3D-Film sah. Das war „Star Wars VII – Das Erwachen der Macht“ und doch, ich mochte es.

Aber dann ist David Bowie gestorben und jetzt auch noch Alan Rickman und sowieso & irgendwie: meh.

In Concert: „Sound of Silence“ – Jan Plewka singt Simon & Garfunkel auf Kampnagel

Es ist nicht so, als hätte ich noch eine Rechnung offen mit Jan Plewka, aber irgendwie… hatte ich noch eine Rechnung offen mit Jan Plewka.

Jedenfalls, für diese Stimme hatte ich schon immer eine Schwäche und das letzte Mal, dass ich die Musik von Simon & Garfunkel live gehört habe, ist etliche Jahre her: damals in Bonn, interpretiert durch die New York Voices. Ich weiß noch, dass es sehr, sehr großartig war.

Der „Sound of Silence“ heute Abend war ein gänzlich anderer: zwischen Deutsch und Englisch, zart und hart, arrangiert mit musikalischer Phantasie und gerade eben soviel Inszenierung, dass es mehr als ein Konzert war, den Songs aber nicht die Show stahl.

Voller Saal, Standing Ovations: alles in Ordnung so.

Theater, Theater: „Der Räuber Hotzenplotz“ im Kellertheater Hamburg

Vorhin in „Der Räuber Hotzenplotz“, Kellertheater Hamburg. Erster Auftritt des Räubers.

Zwischenruf Kind 1: „Ich hab eine CD von Dir!“
Zwischenruf Kind 2: „Und ich ein Buch!!“
Zwischenruf Kind 3: „Und ich drei Bücher!!!“
Hotzenplotz: „…“

Wenn ich geahnt hätte, dass Kindertheater so lustig ist, wär ich längst schon eher mal hingegangen. Ganz großer Spaß!

In Concert: „Panzerkreuzer Potemkin“ mit dem NDR Sinfonieorchester auf Kampnagel

Was ich ja fast unterschlagen hätte: das gestrige (Stumm-)Filmkonzert „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925) auf Kampnagel mit dem NDR Sinfonieorchester. Wie immer ganz großes Kino und zudem ein interessanter Kontrast zum spanischen „Blancanieves“ (2012) mit den Hamburger Symphonikern zwei Tage zuvor.

Als Nächstes ist wieder die Laeiszhalle dran! Und dann ist es bitte wieder ausverkauft – wo kommen wir denn sonst hin, das geht doch so nicht.