Schlagwort: Hamburg
Der König des Rondeelteichs
Drei Sommer lang habe ich im eigenen Kajak auf dem Rondeelteich ungestört mein Abendessen genießen dürfen. Das ist jetzt vorbei, denn heute hat Er mich entdeckt. Er, das ist Schnurpsel, der König des Rondeelteichs. Er mag Pizza, gerne auch ohne Bitte & Danke in ganzen Stücken und direkt aus der Tupperdose.
„Hach, diese Ruhe! Und endlich Abendessen.“
„Hab ich da ‚Abendessen‘ gehört? Was gibt’s denn?“
„Hmmm! Pizza! Selbstgemacht?“
„Sieht echt lecker aus…“
*SCHNAPP*
*SCHNURPSELSCHNURPSEL* – „Ey! Das war mein Abendessen!“
„Ich hab nix mehr!“
„Och. Doof…“
„… echt nicht?“ – „Echt nicht.“
Nächstes Mal nehme ich Nudelsalat mit.
In Concert: Kiasmos im Uebel & Gefährlich
Das war also Teil 2 des Hattricks: Ólafur Arnalds mit Kiasmos im Uebel & Gefährlich und ja, OK, zweite Reihe. Anderthalbte, um genau zu sein.
Weil: die Augen von das Kind.
Jo.
Hafengeburtstag Hamburg: Schlepperballett
Symbolbild.
In Concert: Nonkeen in der Laeiszhalle
Dann waren da noch Nonkeen, gestern in der Laeiszhalle, und sie kamen dort live & in Farbe deutlich nilsfrahmiger daher als auf dem Tonträger „The Gamble“. Wenn man die Augen etwas zukniff, den Blick auf die rechte Bühnenhälfte konzentrierte und außer Acht ließ, dass da weder „Una Corda“, noch das kleine Klavier, noch der Flügel und auch keine Klobürsten zu sehen waren, konnte man sich kurzfristig einbilden, im Zeitsprung 9 bzw. 12 Monate zurück wieder auf Kampnagel zu sein. Was durchaus großartig war; wenn auch etwas herausfordernd, aus emotionalen Gründen. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls: Nils Frahm mit Groove, das geht hervorragend. Entscheidenden Anteil daran hatte Gastmusiker Andrea Belfi, der mir gelegentlich gern auch in anderen musikalischen Zusammenhängen wieder begegnen darf.
Wie immer ganz furchtbar und ein Abzug in der B-Note: die Luft in der voll besetzten Laeiszhalle nach einem sonnigen Tag. Das hätte mich beinahe die Zugabe (mit Martyn Heyne) gekostet. Schlimme Sache, die war nämlich ganz besonders phantastisch.
Vielen Dank übrigens an die „Quatschmacher“ am Mikro, das vor der Orgel stand. Ich sah nämlich auf der Bühne zwar den weiß verkleideten Spieltisch, suchte aber vergebens die zugehörigen Pfeifen von „Maus Hahn Petersohn“ und begriff zuerst gar nicht, wo der Fehler im Bild war…
„Liebe für alle – Vol. 3“ & In Concert: Svavar Knútur in der warenwirtschaft
„Liebe für alle – Vol. 3“, so lautete der Titel der sehr empfehlenswerten Veranstaltung vorgestern im Grünen Jäger. Tatsächlich gab es Liebe für alle und jeden, in unterschiedlichen Spielarten und Darbietungsformen. Ich mochte besonders die Bestsellervorschau von Anselm Neft und die Liebes-/Männergeschichte von Katrin Seddig ohne Happy End. Wobei das weniger ein Nicht-Happy End, sondern vielmehr ein Cliffhanger war. Außerdem überlege ich immer noch, wo ich Tilman Birr vorher schon einmal gesehen haben könnte. Schöner Abschlusssong übrigens.
„Liebe für alle“ könnte auch als Überschrift über dem gestrigen Konzert von Svavar Knútur in der warenwirtschaft gestanden haben. Konkreter: Musik (& Liebe) für alle und mit allen, dazu eine winzige Prise Gütersloh-Bashing, aus Gründen – ganz hervorragend, wir verstehen uns. Den Mann live zu erleben wird nicht langweilig und ist wärmstens all denen zu empfehlen, die das Etikett „Icelandic Troubadour“ nicht abschreckt.
Saša Stanišićs „Fallensteller“ bei cohen+dobernigg und eine Lecture Party im Nachtasyl
Ich hatte in der vergangenen Woche das Vergnügen, zwei höchst unterschiedlichen Lesungen genießen zu dürfen.
Nummer eins war die Buchpremiere von Saša Stanišićs „Fallensteller“ bei cohen+dobernigg. Das ist anders als „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ und „Vor dem Fest“ kein Roman, sondern ein Band mit Erzählungen. Ich bin kein ausgewiesener Fan von Kurzgeschichten und hatte daher nicht zwingend vor, das Buch zu kaufen. Aber nach dem Vortrag des Autors führte kein Weg mehr daran vorbei. Da liest nämlich eine im positiven Sinne hyperaktive und außerordentlich sympathische Rampensau, die große, sehr große Freude an der Interaktion hat. Das bringt Laune und macht Lust auf das Buch. (Die im „Literarischen Quartett“ mochten es übrigens auch. Alle.)
Nummer zwei war eine „Lecture Party“ zum Thema Popkultur mit Thomas Meinecke und Matthias Günther im Nachtasyl. Die (YouTube-)Reise führte über Holz und Stock, John Travolta, Blondie, den Sex Pistols, Hildegard Knef, David Bowie (Falco!), Billie Holiday, Johnny Cash und Udo Lindenberg bis hin zum wunderschönen Genre der Literal Videos, siehe unten. Nach gut 1 3/4 Stunden war leider Schluss, einer nachfolgenden Veranstaltung wegen. Schade – das hätte gut und gerne noch ein Stündchen länger dauern können!
Einen Minionmarathon stelle ich mir lustig vor.
Record Store Day
Dass ich ausgerechnet am Record Store Day meine bei Lockengelöt beauftragte Schallschale abholte und mein „das würde ich mir nicht mehr anhören, selbst wenn ich es als CD hätte“-Altvinyl dort hin spendete, war vermutlich nicht ganz im Sinne des Erfinders.
Aber ich weilte anschließend noch ein Stündchen bei About Songs & Books und habe dort das Konzert von Megan Lane genossen. Daher sollte das Konto soweit ausgeglichen sein.