The Elphi is open

Nun ist sie endlich eröffnet, unsere Elphi, und es gibt kaum jemanden, der keine Meinung oder wenigstens Meldung dazu hat.

Der komplette NDR und nicht nur die Lokalpresse überschlugen sich tagelang, der (klassische) Musikbetrieb kannte kaum ein anderes Thema und auch meine Timelines mischten kräftig mit: Falk schrieb über Kunst, die kein bürgerliches Vergnügen sei, Torsten berichtete vom fotografischen Scheitern und bei „Hamburg unter sich“ gab „die Neue“ bereits im vergangenen November ihren Einstand.

Am Nachmittag fiel mir auf Twitter dann noch ein Beitrag des Kunstmagazins „art“ ins Auge, geteilt von Anke Groener. „In Hamburg sagt man Philli“, so lautet die Überschrift. Der Spitzname ist auch Thema des letzten Artikelabsatzes:

Was sagt der Volksmund? „Elbphilharmonie“ ist als Rufname definitiv zu lang, da war man sich einig. „Elphi“ johlte es deshalb vorschnell auf großgedruckten Überschriften, so solle das Wahrzeichen von nun an heißen. Derweil hatte sich unmittelbaren Nachbarschaft längst das bedeutend mondänere „Philli“ als Abkürzung für das Schmuckstück durchgesetzt. Also Vorsicht: Wer in Hamburg weiterhin von der „Elphi“ spricht, outet sich unfreiwillig als Pinneberger.

Ist das so? Seltsam nur, dass sämtliche Social Media-Kanäle der Elbphilharmonie höchstselbst mit „Elphi“ arbeiten, ebenso der Eigentümer, die Stadt Hamburg, sowie das Residenzorchester und überhaupt: alle, die ich kenne, ob in Hamburg oder außerhalb. Als Verballhornung der Verniedlichung ist vielerorts auch vom „Elbvieh“ zu hören und zu lesen.

Also, liebe Kollegen von „art“: Guten Morgen! Der Drops ist längst gelutscht.

Ich freue mich derweil auf meinen ersten Konzertbesuch im Großen Saal: Am 10. Februar ist es endlich so weit.

Nur mal kurz gucken

Schon schick.

Zu „The Ship“ von Brian Eno im Kaistudio 1 sei am Rande erwähnt: Das war lieblos. Ich stelle demnächst auch ein paar Lautsprecher und elektrische Teelichter in meinem Wohnzimmer auf, lasse eine Tonaufnahme in Dauerschleife ablaufen, nenne es „begehbare Klanginstallation“ und nehme drei Euro Eintritt dafür. Wenn der Sound nicht so phantastisch gewesen wäre, ich hätte mich grob verärmelt gefühlt.

Pyjamaparty!

Die Menschen hinter der Facebookseite der Elbphilharmonie haben übrigens überraschend wohlwollend auf meine lustige Übernachtungsvision reagiert und wollen das Ganze als Vorschlag weiterleiten.

Falls also im Programm der nächsten oder übernächsten Saison eine Pyjamaparty auftauchen sollte: meine Schuld!

Spot the Fensterputzers
Spot the Fensterputzers

Übernachten in der Elbphilharmonie

Vorhin, auf dem samstäglichen Weg von A nach B, stolpere ich über diesen Kundenstopper. Spontan schießen mir Bilder durch den Kopf, wie man sie von den besonders bei Kindern beliebten „Übernachten in der Buchhandlung/Bücherei“-Aktionen kennt: fröhliche Musikfreunde in Nachtzeug mit Schlafsäcken und Luftmatratzen im Konzertsaal, dazu ein Gläschen Wein und die ein oder andere nächtliche musikalische Darbietung. „Cool, dann muss ich mir wohl mal das Hamburger Abendblatt kaufen“, denk ich.

Bis mir wieder einfällt: in der Elbphilharmonie gibt’s ja auch ein Luxushotel.

Die lustige Vision zerplatzte und die Zeitung blieb ungekauft.

In Concert: Kent Nagano und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg in der Laeiszhalle

„Ich liebe unsere Laeiszhalle“, hat Kent Nagano vorhin gesagt. Aber in Wirklichkeit ist er ganz wild darauf, sich demnächst in der Elbphilharmonie austoben zu können. Im nächsten Jahr wird es so weit sein (Pssst: irgendwas mit Mahler). Uh, das wird teuer – aber da muss ich wohl mit. Mein Vorsatz für die kommende Spielzeit lautet nämlich: mehr Philharmonisches Staatsorchester Hamburg.

Zum heutigen Abend (6. Philharmonisches Konzert): Eine Schwäche für Debussy habe ich sowieso, vielleicht werde ich diesem Leben doch noch Fan von Béla B. und „Le Sacre du Printemps“ ist schlicht & einfach ein saugeiles Stück. Oder, wie Chilly Gonzales sagen würde: „Hashtag #TeamStravinsky!“