Verpasst

Nein, das war nicht mein Lauftag heute. Der Abbruch erfolgte bei rund 7,5km an exakt der Stelle des Rundkurses der Bramfelder Winterlaufserie, an der ich schon im Dezember das Handtuch werfen musste. Vielleicht sollte ich den Ort mal mit einer Wünschelrute abgehen. Aber sei’s drum. Besser jetzt als beim Insellauf im April. Oder gar beim Halbmarathon im Juni.

Viel blöder war, dass ich ein weiteres Mal die Chance auf die Wetteransage im Hamburg Journal verpasst habe. Die finde ich nämlich ganz besonders niedlich. Außerdem habe ich mal irgendwann, als ich noch recht frisch in Hamburg war, zu irgendwem gesagt: „Wenn ich es schaffe, das Wetter im ‚Hamburg Journal‘ anzusagen, dann bin ich hier angekommen!“

Das hatte ich zwar damals nicht ganz ernst gemeint und außerdem bin ich vorsichtig geworden beim arglosen Sprechen in Mikrophone, auf denen das Logo eines öffentlich-rechtlichen Senders prangt. Das kann nämlich noch nach Jahren zu ganz und gar ungeahnten Konsequenzen führen.

Dennoch, es hängt mir irgendwie nach. Mag sein, dass zusätzlich eine Art Wettbewerbssituation eingetreten ist, weil eine gewisse, ebenfalls zugezogene Person in meinem Bekanntenkreis tatsächlich schneller war an dieser Hürde.

Zweimal war es schon knapp bisher: Bei der ersten Gelegenheit hätte ich ein entzückendes blondes Kind ausstechen müssen, was ich insbesondere mit Blick auf die stolz strahlende Begleitmutti tunlichst vermied. Und dann war da noch die Lotsenschoner-Fahrt, zu der ich entweder nicht konnte oder nicht wollte, ich weiß nicht mehr genau.

Jedenfalls, als ich heute bei meiner zweiten Einlaufrunde das NDR-Fernsehteam sah und im Vorbeizockeln gerade noch die Instruktion „… und es ist wichtig, dass sie ganz deutlich ‚morgens…'“ mitbekam, wusste ich: diesmal liege ich wirklich sehr dicht daneben.

Immerhin bin ich beim „Guten Abend, Hamburg!“-Sprechchor dabei. Wenn auch ziemlich weit hinten.