(Jahres-/Konzert-)Rückblick 2023

Das letzte „Blind Date“ des vergangenen Jahres war eines mit gleich vier Bässen!

Nicht genau mit diesen vieren, sondern mit Dominik Wagner, Felix Leissner (Gewandhausorchester), José Trigo (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) und Todor Markovic (NDR Radiophilharmonie). Aber der zweite Satz aus Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ stand auch auf dem Programm. Für mich das Highlight des Abends. Tango (Astor Piazzolla) und Queen – „Bohemian Rhapsody“, no less! – konnten sie auch.

Ansonsten, was soll ich sagen. Ein arbeits- und ereignisreiches Jahr liegt hinter mir. Dennoch kommt in der Rückschau auf 2023 eine ganz ordentliche Liste zusammen.

Die bemerkenswerten Premieren:

Die Wiederholten:

Neue Orte:

Die Jahresfavoriten? Auch dieses Jahr nicht einfach. Ich habe mich für die Hundreds auf Kampnagel (Konzert) und das Funkhaus Berlin (Ort) entschieden. Eine Sondererwähnung gilt der Christianskirche Ottensen: Die dort stattfindende Konzertreihe „Pop Seasons“ bedarf definitiv meiner näheren Aufmerksamkeit. Vielleicht schon in diesem Jahr.

In Concert: HafenCity Open-Air

Ich packte meinen wasserdichten Rucksack und hinein kam: ein Schwamm, ein wetterfestes Sitzkissen, eine Fleecejacke, eine Regenhose, eine Regenjacke und ein Südwester*). Preisfrage: welches Konzert? Richtig, das HafenCity Open-Air mit Sol Gabetta, dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Krzysztof Urbánski!

Optisch, künstlerisch & organisatorisch war das heute Abend ein Hochgenuss. Von der Akustik her war’s dagegen leider etwas schwierig – zumindest von meinem Platz aus, ganz am linken Rand der Tribüne. Denn während Möwengekreisch und dezente Hafengeräusche sehr gut zu Bild & Ton passten, trieb mir die ungerührt auch während der leisen Töne weiter schnatternde Dame am benachbarten Getränkestand, garniert von Münzgeschepper und lautem Türenschlagen, zwischenzeitlich ordentlich den Puls in die Höhe. Aber sei’s drum, ich werde mir den Schostakowitsch einfach nachträglich in Ruhe ein zweites Mal bei ARTE Concert anhören. Im Anschluß, nämlich bei Dvořáks neunter Sinfonie, traten die Nebengeräusche dankenswerterweise komplett in den Hintergrund.

Ach ja, das mit den hervorragenden Beziehungen zu den Wettergöttern üben wir dann im nächsten Jahr nochmal, ne, NDR?


*) Der Südwester hat seine Konzerttauglichkeit erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Wind aus, Regen aus; Ohren frei!