Very british

Apropos Royal Albert Hall.

Das kam bei der Planung meines Londonbesuchs im September direkt an dritter Stelle, gleich hinter Flug und Unterkunft: Gibt es noch Tickets für ein BBC Prom-Konzert im fraglichen Zeitraum? Es waren nicht mehr viele, aber es gab, und um die Sache abzurunden, buchte ich noch die „Grand Public Tour“ dazu.

Die ist, gemessen an der Länge, zwar kein Schnäppchen und der Blick hinter die Kulissen hält sich in Grenzen, wenn die Halle in Konzertvorbereitung steht und es bis zur berühmten „Last Night“ kaum mehr eine Woche ist. Dennoch, ich lernte eine Menge und hatte zudem mein Vergnügen an der energiegeladenen Präsentation der jungen Dame, die uns herumführte.

Was ich unter anderem nicht wusste:

  • Der volle Name des Hauses lautet „Royal Albert Hall of Arts and Sciences“.
  • In der Royal Albert Hall kann man nicht nur Konzerte erleben, sondern auch Boxkämpfe und hochkarätige Tennisereignisse.
  • Im Elgar Room auf der „Rausing Circle“-Ebene steht „Big Red“, der rote Flügel, auf dem Elton John während seiner „Red Piano Tour“ spielte. Auch hier finden Konzerte statt.
  • Für eine Aufführung von „Madame Butterfly“ wurde die Bühne geflutet.
  • Die Akustik in der Hall war ursprünglich ganz furchtbar. Die Form der Decke erzeugte ein mehrsekündiges Echo – schrecklicher geht es kaum, bedenkt man die hauptsächliche Nutzung des Gebäudes als Konzertsaal. Erst durch den Einbau der „Mushrooms“ genannten Fiberglasscheiben im Jahre 1969 wurde dieses Problem beseitigt.

    BBC Proms
    Mushrooms
  • Während der Prom-Konzerte zieht eine Büste Sir Henry Woods aus der Royal Academy of Music in die Royal Albert Hall um. Sir Henry Wood (1869-1944) gilt als der Erfinder der (BBC) Proms.
  • Zur Finanzierung des Gebäudes wurden in den 1860er Jahren unter anderem Plätze zum Preis von je 100 Pfund an Privatpersonen verkauft. Das Nutzungsrecht für diese beläuft sich auf 999 Jahre, gezählt ab der Eröffnung im März 1871. Rund 1.300 der bis zu knapp über 5.200 (Sitz-)Plätze sind somit noch immer in Privatbesitz und wenn davon einige zum Verkauf angeboten werden, steht das als „seltene Gelegenheit“ in der Presse.
  • Queen Victoria erwarb seinerzeit 20 Plätze, die in der Queen’s Box zusammengefasst sind. Das ist die Doppelbox mit dem Krönchen auf der „Grand Tier“, der Beletage des Konzertsaals. Wenn in der Queen’s Box keine Königlichen sitzen, werden die Plätze unter den Mitarbeitern des Buckingham Palace verlost.
  • Die Queen selbst besucht die Royal Albert Hall nur einmal im Jahr, und zwar zum „Festival of Remembrance“ im November.
  • Es gibt einen Treppenaufgang nebst Aufenthaltsraum, der den Mitgliedern der königlichen Familie vorbehalten ist, wenn sie sich im Gebäude aufhalten. Die Tür zu beidem liegt praktischerweise direkt gegenüber der Queen’s Box. Sie befindet sich zwischen Tür 7 und 8, ist selbst aber unmarkiert. Einige Mitarbeiter der Royal Albert Hall nennen sie deshalb „Tür 7 3/4“ – in Anlehnung an Gleis 9 3/4 der King’s Cross Station aus „Harry Potter“.

Im Anschluss durfte ich dann die Hall als Konzertsaal live erleben: Im Prom 70-Konzert spielten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin Mozart und Bruckner. Von meinem Sitz in den Stalls aus hatte ich einen guten Blick auf die Bühne, aber auch auf die Stehplätze im Innenraum, dem Reich der sogenannten Prommers. Diese Stehplätze kosten 6 Pfund und man muß sich lange vor dem Konzertbeginn einen guten Platz in der Schlange sichern, um vorne dabei zu sein. Die Prommers sammeln während der Konzerte für karitative Zwecke und sind auch ansonsten immer für eine Aktion gut. Da stehen alle Sorten Leute, darunter auch solche, die sich während des Konzerts ungefähr so bewegen, wie ein Hanseat bei einem Rockkonzert – gemäßigt enthusiastisch also, aber definitiv agiler, als man es vom gemeinen Klassikgenießer her gewohnt ist. Sehr sympathisch.

Zur Krönung des Tags und Abends machte ich schließlich noch die (fortdauernde) Bekanntschaft meiner sehr netten Sitznachbarin.

Da muss ich nochmal hin.

(Jahres-/Konzert-)Rückblick 2016

Jahresrückblick 2016? Ach. Ich beschränke es wohl auch in diesem Jahr besser aufs Musikalische.

Die bemerkenswerten Premieren:

sowie

Die Wiederholten:

Neue Orte:

Das schönste Konzert:

Die Liste der neuen Orte steht hier nicht von ungefähr, denn das „Wo“ ist für mich inzwischen ein ganz wesentlicher Teil des „Wie“. So hätte ich beispielsweise sehr gerne Nils Landgrens diesjähriges „Christmas with my friends“ erlebt, aber nicht im Mehr! Theater am Großmarkt. Der Bruch zum Konzert im Michel vor zwei Jahren erschien mir zu groß – nichts gegen die Halle an sich, aber Atmosphäre ist etwas ganz, ganz anderes.

Es ist also nur recht und billig, an dieser Stelle auch die schönste/beste/beeindruckendste Location des vergangenen Jahres zu benennen. Bis Ende August stand da der resonanzraum unangefochten auf Platz 1. Wie kaum ein anderer Ort symbolisiert dieser für mich den erfolgreichen Grenzgang zwischen den Genres – großes, sehr großes Wohnzimmer-Potential.

Royal Albert Hall
Royal Albert Hall

Aber dann kam der September und London und die Royal Albert Hall. Ich meine, Entschuldigung, aber: Royal. F*cking. Albert. Hall. Oder, wie Daniel Hope sagte: „Still no hall on the planet quite like it.“ Nicht zu toppen. Gar keine Chance. Ich beneide die Londoner um diesen Konzertsaal (und um die BBC Proms). Glühend.

Somit landet der resonanzraum in diesem Jahr „nur“ auf Platz 2 – und im nächsten Jahr eröffnen die Konzertsäle der Elbphilharmonie…

Und da ein musikalischer Jahresrückblick ohne die Erwähnung von David Bowie zwar möglich, aber sinnlos ist, verweise ich an dieser Stelle auf meinen Nachruf vom 11. 1. 2016. Von allen im Jahr 2016 von mir auf Facebook veröffentlichten Texten bekam dieser mit Abstand die meisten Sympathiebekundungen.

Film ab: The Muppet Christmas Carol

Marley was dead: to begin with.

Vor Jahren erschien auf dem Instagram-Account der englischen Buchhandelskette Waterstones die Abbildung der ersten Seite einer Ausgabe der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Das Thema: berühmte erste Romansätze.

Beinahe reflexartig dachte ich bei diesem Anblick: „Moment! Muss es nicht ‚The Marleys were dead: to begin with.‘ heißen?“ Kurz darauf tanzten vor meinem inneren Auge Statler und Waldorf in Ketten vor Sir Michael Caine, „We’re Marley and Marley“ singend, und mir war klar, woher dieser Reflex stammte.

Es ist ein unkaputtbares Weihnachtsritual, hingebungsvoll gepflegt von meiner kleinen Schwester und mir: Über die Weihnachtsfeiertage wird „The Muppet Christmas Carol“ geguckt, den augenrollenden Kommentaren des familiären Rests zum Trotze. Wir können den Film inzwischen komplett mitsprechen.

Da ist das Zusammenspiel der kongenialen Muppetbesetzung mit Michael Caine, der zu kaum einem Zeitpunkt wirkt, als ob er auch nur bemerkt, dass die meisten seiner Schauspielerkollegen nicht aus Fleisch und Blut sind*). Da sind die liebevollen, bis ins Detail ausgestalteten Kulissen: Noch beim x-ten Durchlauf kann man immer noch Neues entdecken; man achte z. B. auf die Namen der Geschäfte im Stadtbild. Und natürlich die Musik!

Das beste allerdings, und auf die Idee kommt man nicht zwingend, wenn man das singende Gemüse sieht („Mother always taught me: Never eat singing food!“): Die Muppetadaption bleibt trotz aller notwendiger Straffung und Anpassung an das Format sehr nah am Original. So ist beispielsweise ein Großteil des Textes von Charles „Gonzo“ Dickens im Film direkt aus dem Buch übernommen worden. Und als Rizzo bei der Ankündigung des Geisterbesuchs Bedenken äußert, die Situation könne für die Kinder im Publikum eventuell zu beängstigend sein, kontert Gonzo souverän: „Nah, it’s all right. This is culture!“

Und so funktioniert hier, was der Schlusssatz empfiehlt und was bei vielen anderen Literaturverfilmungen deutlich weniger ratsam ist: „If you liked this, you should read the book!“

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!


*) „I’m going to play this movie like I’m working with the Royal Shakespeare Company. I will never wink, I will never do anything Muppety. I am going to play Scrooge as if it is an utterly dramatic role and there are no puppets around me.“ Brian Henson zitiert aus dem ersten Gespräch mit Michael Caine über die Rolle des Scrooge. („How we made: The Muppet Christmas Carol“, in: The Guardian, 21. 12. 2015).

In Concert: Das Tingvall Trio in der FABRIK

Ich erinnere nicht mehr genau, wann die Algorithmen bei Spotify angefangen haben, mir Jazz und -verwandtes in den „Mix der Woche“ zu spülen. Plötzlich war da „Remembering“ von Avishai Cohen, dann kamen zwei, drei Sachen von Ibrahim Maalouf dazu, „Kneel Down“ vom Neil Cowley Trio, „746“ vom Trio Elf und so weiter; nicht auffällig viel, aber es war immer mal wieder etwas aus der Richtung dabei.

So auch geschehen mit „Den Gamla Eken“ vom Tingvall Trio. Das war, und das weiß ich in diesem speziellen Fall genau, Anfang Mai dieses Jahres und traf meine seinerzeit (vorsichtig) optimistische Frühlings-Aufbruchsstimmung auf den Punkt. Zwar wurde diese wenige Tage später brutalstmöglich ausgebremst, doch der Titel verblieb in meiner „Best of ‚Mix der Woche'“-Playlist und der Name Tingvall in meinem Gedächtnis.

Auch aus diesem Grunde saß ich Ende August in der Staatsoper und sah und hörte Martin Tingvall zum ersten Mal live spielen. Es gibt einige Pianisten, die mich beeindrucken, faszinieren, deren Spiel ich bewundere und deren Musik zu meinen Lieblingen zählt. Es gibt aber nur sehr, sehr wenige, in die ich aus dem Stand klavierverliebt bin. Martin Tingvall ist erst der Zweite.

Warum genau, ist schwer zu erklären. Wenn ich schreibe, dass ich bei Martin Tingvall nicht höre, wo der Mann aufhört und der Flügel anfängt und dass ihm das Instrument Stimme ist, ist das nur ein Teil. Die Art des Körpereinsatzes spielt eine Rolle, ebenso wie die Tatsache, dass er zu den Menschen gehört, die einem ausgewachsenen Steinway & Sons-Konzertflügel mit all seinen Stärken und Schwächen ganz und gar spielerische, leichte, ja zärtliche Töne entlocken können. Überhaupt, Spielfreude: Wenn es jemanden gibt, auf den dieser Begriff zutrifft, dann auf Martin Tingvall.

Da kommt der Rest des Trios ein bisschen zu kurz, zugegeben. Das ist nicht gerecht, aber ich bin nun einmal hemmungslos pianozentriert. Ich hoffe, Jürgen Spiegel (Drums) und Onar Rodriguez Calvo (Bass) können mir das verzeihen.

Jedenfalls, es war grandios gestern. Die komplett ausverkaufte FABRIK tobte und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Tingvall Trio-Konzert gewesen sein.

In Concert: Enno Bunger auf Kampnagel

Als ich im Februar dieses Jahres zum ersten Mal bei HAM.LIT – Lange Nacht junger Literatur und Musik war, hinterließ der formatbedingt leider recht kurze Auftritt von Enno Bunger bei mir einen nachhaltigen Eindruck. Ich verliebte mich augenblicklich in „Neonlicht“, solo am Tasteninstrument, fremdelte dann aber mit der beatlastigen Albumversion. Überhaupt stellte ich beim flüchtigen Durchhören der Tonträger auf Spotify schnell fest: Enno Bunger, das ist einer von den Livemenschen. Einer, den man immer wieder im Konzert hören will, weil auf der (Studio-)Konserve – so schön sie auch ist – irgendwie etwas fehlt. Ein Grund, warum ich mir sehr bald nach der Ankündigung eine Karte für das gestrige Konzert auf Kampnagel sicherte.

Da saß ich dann, latent kopfschmerzig und etwas zerstört durch eine aus unspezifischen Gründen schlafarme Nacht zuvor, und freute mich, dass das Programm genau das erfüllte, was der Titel „Herzen auf links – auf die leise Tour“ versprach. Wenn meinem Sprachempfinden auch bei der ein oder anderen Textstelle ein leises Ächzen entfuhr, so wurde das musikalisch-atmosphärisch mehr als ausgeglichen. Wozu auch der spar-, aber wirksame Einsatz von Lichteffekten beitrug. Schade nur, dass die Kampnagel’sche Diskokugel in der K6 klemmte – ein langsames, gleichmäßiges Rotieren bei „Ich möchte noch bleiben, die Nacht ist noch jung“ hätte den auch so schon reichlich vorhandenen Gänsehautfaktor wohl nochmal um mindestens eine halbe Stufe erhöht.

Als Sahnehäubchen gab es „Bleib bei mir“, ein Element of Crime-Cover, sowie als erste Zugabe eine komplett unverstärkte Version von „Heimlich“ mit Akkordeonbegleitung und Trompeteneinlage. Dieses spezielle Vergnügen wurde nur dadurch geschmälert, dass schräg links hinter mir eine Dame den gesamten Song mitsang und dabei bedauerlicherweise nicht einen einzigen Teil der Melodielinie auch nur näherungsweise traf. Aber das muß man wohl zu den Risiken und Nebenwirkungen des Konzertbesuchs zählen. Und: Anlässlich der Tour wurden die Live-Akustik-Versionen von 5 Titeln als EP („Herzen auf links“) veröffentlicht. Somit habe ich meine Lieblingsversion von „Neonlicht“ jetzt auch zum Nachhören.

Alles richtig gemacht, Herr Bunger. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei.

In Print: „Geschichte vom Soldaten und dem Schwanenprinzen“ von Dagmar Möhring

Dieses Buch fiel mir kürzlich bei der Vernissage einer Schülerausstellung der Kunstschule Hamburg-KAW in die Hände und wer die Einträge der letzten Wochen hier verfolgt hat, wird nachvollziehen können, warum ich es sofort gründlich begutachten und dann auch kaufen musste. Aber es sind nicht nur die zauberhaften (Schwanen-)Illustrationen, die mich begeistern.

Geschichte vom Soldaten und dem Schwanenprinzen
Geschichte vom Soldaten und dem Schwanenprinzen

Der Prinz wird vor dem Traualtar von der unglücklich in ihn verliebten Gärtnerin in einen Höckerschwan verwandelt. Der Soldat hat seine eigenen Gründe, warum er sich das Tier im anschließenden Trubel kurzerhand unter den Arm klemmt, um sich mit ihm auf die Suche nach der (mittlerweile verschwundenen) Gärtnerin zu machen. Als die beiden diese nach Jahren der Wanderschaft schließlich finden, erfolgt die Rückverwandlung des Schwanenprinzen nicht ganz nach den üblich verdächtigen Märchenregeln. Sicher ein Grund, warum Dagmar Möhring die Geschichte mit dem Untertitel „Ein Märchen für Erwachsene“ versehen hat.

Das Buch ist in Eigenregie erschienen und für 15 Euro in der Kunstschule Hamburg-KAW zu kaufen. Aber eigentlich gehört es in das Programm eines entsprechenden Verlags – nahezu so, wie es ist, nur selbstverständlich als Hardcover – und wenn ich wen kennen würde, der in einem Haus arbeitet, für das solches infrage käme, ja dann!

Aber vielleicht liest hier ja jemand mit, auf die oder den das zutrifft. Eine Leseprobe kann man hier herunterladen.

Advent im Archäologischen Museum Hamburg

Dame in weiß (25.000 Jahre alt)
Dame in weiß (25.000 Jahre alt)
Manni
Manni
Gilt als älteste gebrannte Keramikfigur der Welt: Dame in schwarz (28.000 Jahre alt)
Gilt als älteste gebrannte Keramikfigur der Welt: Dame in schwarz (28.000 Jahre alt)

Geknipst beim Community-Abend „Eiszeitkunst trifft Stencil & Comic“.

Gut besucht war's
Gut besucht war’s

Über die Doppelausstellung „EisZeiten“ schrieb ich ja neulich schon.

In Concert: Lubomyr Melnyk im resonanzraum

Schon bei den ersten Takten, die ich Lubomyr Melnyk spielen hörte – das kam über Spotify oder den Erased Tapes-Newsletter, ich weiß es nicht mehr genau -, war mir klar: Den Mann muss ich live erleben. Das ist die Art Musik, die in aufgezeichneter Form gar nicht vollständig zu erfassen ist.

Seine Klaviertechnik hat Lubomyr Melnyk „Continuous Music“ genannt. Nach eigener Angabe ist er der einzige, der diesen Stil beherrscht. Das ist vor allem eine Frage der Physis und des Trainings: Mit bis zu 19 1/2 Anschlägen in der Sekunde erzeugt Melnyk auf dem Klavier einen Klangteppich, dessen hypnotischer Wirkung sich kaum jemand entziehen kann, der ein Ohr für solches hat. Besonders wichtig ist ihm dabei, dass diese Kompositionen untrennbar verbunden sind mit dem Klang, der „Stimme“ des Klaviers. Er betont in seinen Ausführungen darüber hinaus stets die Authentizität des Livespiels.

Dazu passte weniger, dass ein Großteil der Stücke des Konzertprogramms heute Abend im resonanzraum für zwei Klaviere konzipiert und eine der beiden Klavierstimmen jeweils vor dem Konzert aufgenommen worden waren. Lubomyr Melnyk hat also gewissermaßen mit sich selbst gespielt. Etwas, was ich bei anderen Musikstilen durchaus noch als „live“ bezeichnen würde, aber bei der „Continuous Music“ ging die Rechnung für mich leider nicht ganz auf.

Dennoch: faszinierender Typ, faszinierende Musik! Und im sehr gut gefüllten resonanzraum waren beide perfekt aufgehoben.

Nur mal kurz gucken

Schon schick.

Zu „The Ship“ von Brian Eno im Kaistudio 1 sei am Rande erwähnt: Das war lieblos. Ich stelle demnächst auch ein paar Lautsprecher und elektrische Teelichter in meinem Wohnzimmer auf, lasse eine Tonaufnahme in Dauerschleife ablaufen, nenne es „begehbare Klanginstallation“ und nehme drei Euro Eintritt dafür. Wenn der Sound nicht so phantastisch gewesen wäre, ich hätte mich grob verärmelt gefühlt.