In Concert: Jordi Savall und Le Concert des Nations in der Laeiszhalle

Nein, ich war leider nicht beim Reflektor Max Richter. Aus Gründen. Aber zu Jordi Savall und Le Concert des Nations in die Laeiszhalle habe ich es geschafft. Und das war gut so! Beethoven auf zeitgenössischen Instrumenten und in zeitgenössischer Orchesterbesetzung, das sollte man wirklich gehört haben.

Für mich als weniger versierte Hörerin manifestierte sich der Kontrast zur inzwischen gängigen Interpretation vor allem in den Tempi und, bezogen auf die Klangfarben, in den Blasinstrumenten und den Pauken. Wahrscheinlich liegen auch zwischen Kunststoff- beziehungsweise Stahl- und Darmsaiten bei den Streichinstrumenten Welten, aber um diesen Unterschied ausreichend wertschätzen zu können, hätte es zuvor des direkten Vergleichs bedurft. Dieses Experiment kann ich indes noch nachholen, denn erstens existieren einige der Savall’sche Varianten auch auf Tonträgern – die Sinfonien 6 bis 9 folgen im Dezember – und zweitens wird es noch eine weitere Beethoven-Aufführung in Hamburg geben, die, so das Programmheft, aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt auf www.elbphilharmonie.de als Stream zu sehen sein wird. Am 17. Oktober sind es dann nicht nur die 6. und 7., sondern auch die 8. und 9. Sinfonie. Das große Finale also. Freude, schöner Götterfunken!

Vielen Dank übrigens auch für die Ablösung meines vorherigen Ohrwurms. „Tea for Two“ wurde allmählich lästig. Der zweite Satz der 7. Sinfonie ist als Hintergrundsound wesentlich alltagstauglicher. Und nein, das Stück ist eben nicht von Alexandre Desplat!