Heute habe ich es vor den Osterspaziergängern in den Stadtpark geschafft. Am Karfreitag war mir das nicht gelungen, und so wurde ich dank meines immer noch sehr langsamen Lauftempos Zeugin zahlreicher kleinerer (Familien-)Dramen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der tags zuvor vom Fräulein Read On berichteten Gründonnerstags-Szenerie war nicht von der Hand zu weisen. Ein klein wenig Schadenfreude erzeugt solches bei mir ebenfalls, ja, doch, ich gebe es zu. Aber vor allem: Erleichterung. Das ist nicht mein Problem, jenes auch nicht, und das da drüben erst recht nicht. Vielleicht nicht sehr nett von mir. Aber manchmal muß das sein.
Jetzt ist alles ruhig. Vereinzelte Gassigeher wechseln sich mit Joggern und Walkern ab. Noch eine Stunde, vielleicht auch nur eine halbe, dann kommen die Flaneure. Am Modellboot-Becken sitzen zwei ältere Herren, sich lebhaft unterhaltend. Einer von beiden steuert einen Zweimastgaffelschoner, seine Hände und die Fernsteuerung sind mit einer wasserdichten Hülle bedeckt. Vom weiten sieht es aus, als trage er einen Muff.
Das Stadtparksee-Schwanenpaar steht augenscheinlich sehr gut im Futter, möglicherweise als Nebenwirkung des verlängerten Winterquartiers. Der Schwanenmann wagt sich dennoch weit aus dem Wasser, bis über den Weg und zur Bank, der raschelnden Brottüte entgegen.
Auf dem gesamten Gelände grünt und blüht es derzeit um die Wette. Dennoch fällt an einer Stelle ein gänzlich anderes Bunt ins Auge.
Die Haiopeis als Ostermotiv sind mir zwar neu, aber nun. Jeder wie er mag.