In Concert: Svavar Knútur in der Hasenschaukel

Svavar Knútur möchte kein Hype sein und wir möchten nicht, dass Svavar Knútur ein Hype wird. Soweit, so einverstanden. Aber wenn die Pony Bar schon zu klein war für ihn, so ist es die Hasenschaukel definitiv.

Ob es vielleicht doch mal eine viertel bis halbe Nummer größer geht? Damit wir nicht stehen müssen wie die Sardinen und eine Chance haben auf ein Bier (oder auch nur auf einen Toilettengang), ohne dreißig Leute umzukegeln? Hätte was. Andererseits: Ein größeres Kompliment kann ich einem Künstler nicht machen. Nämlich dazubleiben, obwohl es so voll ist, dass alle meine Sensoren rot schießen.

Þađ var frábært, Svavar Knútur. Wir sehen uns.

In Concert: Ludovico Einaudi und Ensemble in der Laeiszhalle

Die 1. Reihe in der 1. Loge des 2. Ranges der Laeiszhalle entpuppte sich heute wider Erwarten als perfekter Platz. Von dort aus sieht man die Bühne aus der Art Vogelperspektive, wie man sie aus Musikvideos kennt. Nur die Zoomstufe hätte etwas größer sein können. Sowieso, denn von der Höhe her ist das meine Schmerzgrenze. Ludovico Einaudi war zudem dankenswerterweise mit dem Rücken zum Publikum am Flügel positioniert und dann sitzt man dort sogar noch hinter den Boxen. Man hört die Musik also ungefähr so, wie auch die Musiker sie hören.

Signor Einaudi und sein Ensemble starteten verhalten. Aber spätestens bei der Solostrecke wusste ich wieder, warum ich fast 60 Euro für das Ticket in luftiger Höhe bezahlt und ca. 6 Monate vor dem Konzerttermin damit gerade eben den letzten Platz ergattert hatte, von dem aus man die Bühne noch einigermaßen einsehen konnte. „Nuvole Bianche“ motte ich hiermit ein. Ich werde das Stück nie wieder spielen können, ohne die Version im Kopf zu haben, die ich heute gehört habe. Ich kann das so nicht einmal ansatzweise reproduzieren. Das muss ich gar nicht erst versuchen, da kenne ich mein Limit.

Zu meiner Überraschung lernte ich heute außerdem zwei mir bis dato komplett unbekannte Musikinstrumente kennen: Eine Metallplatte, die, in einen Wasserbehälter getaucht, mit einem Schlägel geschlagen wird und ein Objekt, das wie ein schräg abgesägter Vogelkäfig mit Mittelstange aussah, mit einem Bogen gespielt wurde und ebenfalls Wasser enthielt. Keine Ahnung, wie die Dinger heißen. Eine Umfrage in Reihe 1 der Loge 1 brachte kein Ergebnis; wir hatten alle die gleichen Fragezeichen im Gesicht.

Eine andere Geschichte ist, warum ich beinahe mit einer Bohrmaschine unterm Arm zum Konzert gekommen wäre. Mir schien das unangemessen, weswegen ich es dann doch nicht tat. Das wäre nicht nötig gewesen: Auf der Bühne gab es nämlich außerdem noch eine (singende) Säge.

Vinylfund

Ich befinde mich gerade im Entrümpelungsfieber. Soeben waren die zwei Kartons an der Reihe, die ich anlässlich der Veräußerung unseres Elternhauses befüllt und seither nicht wieder angerührt hatte. Der Inhalt: eine Abizeitung, verschiedene Noten, Urkunden zu diversen Tanzabzeichen, die Postkartenserie einer Freundin aus Schottland anno 1990, Klassenfotos und dergleichen mehr.

Außerdem: Plattenreste. Singles und Maxi-Singles hauptsächlich. Mal reinhören? Bitte sehr! Viel Vergnügen.

Es fehlen (da nicht bei Spotify): „Halt mich“ von Herbert Grönemeyer und „Shaday“ von Ofra Haza. Außerdem ein dann doch zu peinlicher Song, der eh nicht in die Jahreszeit passt sowie der wahrscheinlich längste Discofox der Welt – die Tanzstudio Neitzke-Gänger jener Zeiten werden wissen, was damit gemeint ist. Wahrscheinlich wird es dort heute noch aufgelegt.

In Concert: Kent Nagano und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg in der Laeiszhalle

„Ich liebe unsere Laeiszhalle“, hat Kent Nagano vorhin gesagt. Aber in Wirklichkeit ist er ganz wild darauf, sich demnächst in der Elbphilharmonie austoben zu können. Im nächsten Jahr wird es so weit sein (Pssst: irgendwas mit Mahler). Uh, das wird teuer – aber da muss ich wohl mit. Mein Vorsatz für die kommende Spielzeit lautet nämlich: mehr Philharmonisches Staatsorchester Hamburg.

Zum heutigen Abend (6. Philharmonisches Konzert): Eine Schwäche für Debussy habe ich sowieso, vielleicht werde ich diesem Leben doch noch Fan von Béla B. und „Le Sacre du Printemps“ ist schlicht & einfach ein saugeiles Stück. Oder, wie Chilly Gonzales sagen würde: „Hashtag #TeamStravinsky!“

Museumsranking und #Ausgegraben

Mein aktuelles Museumsranking sieht ungefähr so aus:

  1. Welt: Museum of Anthropology, Vancouver/Kanada,
  2. Deutschland: Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven (zum Förderverein bitte hier entlang),
  3. Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Museum of Anthropology: The Raven and the first men von Bill Reid
Museum of Anthropology: The Raven and the First Men von Bill Reid

Das MKG tausche ich jederzeit gegen drei bis vier Hamburger Kunsthallen – ich mag’s bei der Kunst halt gerne angewandt. Und überhaupt, die Musikinstrumentensammlung! Es ist das einzige Museum in Hamburg und Umgebung, das ich mindestens einmal im Jahr besuche. Im Moment lohnt sich das besonders wegen der Ausstellungen „Jugendstil. Die große Utopie“, „No name design“ und vor allem: „Christoph Niemann. Unterm Strich“. Letztere befindet sich im 2. Obergeschoss und für den unwahrscheinlichen Fall, dass man die Wegweiser nicht finden sollte, kann man sich akustisch am unkontrollierten Kichern der anwesenden Besucher orientieren. Ich gestehe, ich habe den ganzen Raum zusammen gelacht und empfehle Besitzern von mobilen Apfelgeräten die App „Streichelzoo“ sowie diesen und allen anderen das Buch „Abstract City“, in deutscher Sprache beim Knesebeck Verlag erschienen. Köstlich.

Was man aber auch sehr gut machen kann: ins Helms-Museum nach Harburg fahren. Da war ich gestern im Rahmen der Veranstaltung #Ausgegraben – Social Media Abend zur Sonderausstellung „Ausgegraben. Harburg archäologisch.“ Zum ersten Mal und angemessen beeindruckt, sowohl von Gebäude, Ausstellungspräsentation als auch von den anwesenden Mitarbeitern. Nun werde ich beizeiten das restliche Museumsangebot nachholen müssen – klassischer Fall von angefixt!

Ins Klo geschmissen: Kloakenfunde
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Irgendwas mit Schiff: Kalfaternägel und -Klammern
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Neues Lieblingswort: Pfeifenbäcker
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